Burgen Deutschlands: Zeugen aus Stein und Zeit

Castillos de Alemania: testigos de piedra y tiempo

Deutschland ist ein Land der Burgen – nicht nur wegen ihrer Vielzahl, sondern auch, weil jede einzelne die Zeit in ihren Mauern festzuhalten scheint. Einige trotzen stolz der Gegenwart, als wäre das Mittelalter nie zu Ende gegangen. Andere, von der Geschichte gezeichnet, umarmen den Verfall mit derselben Würde, mit der sie einst ihre Bewohner schützten. Sie zu erkunden bedeutet, in eine Welt von Adligen, Geistern und Legenden einzutreten.

In Hessen erhebt sich die Burg Braunfels auf einem Hügel – imposant und streng. Ihre unregelmäßigen Türme zeichnen aus der Ferne eine Silhouette wie aus einem alten Stich. Seit fast 800 Jahren befindet sie sich im Besitz derselben Familie. Hinter ihren Mauern bewahrt sie eine Sammlung von Waffen und Reliquien, die nach Wachs und altem Holz duften.

Castillo de Brunfels

 

Weiter südlich, in Baden-Württemberg, hat die Hochburg gelernt, mit dem Vergessen zu leben. Ihre zerbrochenen Mauern, überwuchert von Moos, erzählen Geschichten von Schlachten und Verlassenheit. Zwischen den losen Steinen wachsen Bäume, die zu den neuen Wächtern der Festung geworden sind.

Castillo de Hochburg

 

In Bayern trotzt Schloss Mespelbrunn der Vorstellung einer imposanten Burg. Klein, unauffällig, umgeben von Wasser und geschützt durch die dichten Wälder des Spessarts, wirkt es eher wie ein Zufluchtsort als eine Festung. Hier drängt sich die Geschichte nicht auf; vielmehr gleitet sie sanft dahin, so wie das Spiegelbild seiner Türme im Teich. Man sagt, dass sich zwischen diesen Bäumen einst Räuber und umherziehende Ritter versteckten.

Castillo de Mespelbrunn

 

Am Rande einer Klippe auf der Schwäbischen Alb trotzt Schloss Lichtenstein der Schwerkraft. Die Zugbrücke knarrt unter den Füßen der Besucher. In der Rittersaal scheinen die leeren Rüstungen auf das Signal für ein Duell zu warten.

Castillo de Lichtenstein

 

Hamburg besitzt eine Burg, die vielleicht nicht majestätisch, aber voller Geschichte ist. Bergedorf war einst eine Festung, später ein Verwaltungszentrum und beherbergt heute ein Museum, das die Erinnerung an die Region bewahrt. Seine Mauern haben Jahrhunderte des Wandels erlebt und tragen noch immer das Gewicht der Entscheidungen, die einst in seinen Sälen getroffen wurden.

Castillo de Bergedorf

 

In Nordrhein-Westfalen lässt Satzvey das Mittelalter wieder aufleben – mit Ritterturnieren, Märkten und Aufführungen, die seine Höfe in eine lebendige Bühne verwandeln. Sein Spiegelbild im Wasser macht es fast unwirklich, als könnte es jeden Moment im Nebel der Geschichte verschwinden.

Castillo de Satzvey

 

Weiter östlich, in Sachsen, erhebt sich Kriebstein über dem Zschopautal mit seiner nahezu unversehrten mittelalterlichen Struktur. Es ist ein Märchenschloss mit spitzen Türmen und Mauern, die die Jahrhunderte überdauert haben. In seinem Inneren wurde einst ein Schatz in einem Kamin entdeckt – als hätte die Zeit ihr letztes Geheimnis bewahren wollen.

Castillo de Kriebstein

 

Deutschland zählt über 25.000 Burgen und Schlösser, jedes mit einer eigenen Geschichte. Ein Spaziergang durch diese Orte bedeutet eine Reise in eine Vergangenheit, die nicht ganz vergangen ist. In ihren Gängen und Türmen, in ihren Sälen und Höfen atmet die Geschichte weiter – und wartet darauf, gehört zu werden.

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Bilder: Wikicommons